Der Begriff Zentrallager (ZL) ist eigentlich selbsterklärend und bedeutet nichts anderes als das alle produzierten und gehandelten Waren sich in einem in einem Lager in deiner Hanse befinden.
Je nach der gespielten Karte sollte sich dein ZL, eben wie es der Begriff sagt, in einer zentral gelegenen Stadt in deiner Hanse befinden. Wenn du es am Beispiel Lübeck erklärt haben willst, muss dass nicht heißen, dass Lübeck nun unbedingt das Nonplusultra ist, es hängt wie gesagt von der Karte ab. Im diesjährigen Contest haben viele Spieler z. B. die Niederlassung (NL) Aalborg als ZL gewählt, weil sie logistisch eben die beste Lage als Bindeglied zwischen. Nord- und Ostsee darstellt.
Für eine Vollversorgung deiner Hanse ist es notwendig, dass die Städte immer auf kürzestem Wege versorgt werden. Deshalb werden die Autokonvois so eingerichtet, dass sie immer nur zwischen dem ZL und der Zielstadt hin und her fahren. Die in der Zielstadt produzierten Waren werden abgeholt und die benötigten Waren dort hin verschifft.
Die gesamte Warenverteilung findet also über das ZL statt. Nach und nach werden mit Fortschreiten des Spiels alle Städte per Autokonvoi an das ZL angeschlossen. Wenn die Warenbewegung konsequent so organisiert wird wie oben beschrieben und die Autokonvois so eingestellt sind, dass immer die benötigten Waren geliefert werden und die nicht verbrauchten Waren und die Produktion abgeholt werden (Stichwort Mengenausgleich) genügt ein Blick ins ZL um zu sehen, welche Waren ausreichend sind oder auch nicht.
Damit läßt sich natürlich eine effizientere Expansion deiner Hanse realisierern, als wenn du Rundkonvois oder Nachbarschaftsversorger betreibst. Allerdings ist eine sinnvolle Kombination von ZL und Nachbarschaftsversorgern auch nicht zu verachten, so wie ich es im Contest praktiziere, wo die Ziegelversorgung per Nachbarschaftsversorger so organisiert ist, dass eine Ziegel produzierende Stadt immer eine Stadt versorgt, die diese nicht produziert. Gerade Ziegel und auch Holz bedingen ja bei der Versorgung aus dem ZL extreme Konvoigrößen, die schnell zu Schiffsmangel führen können, wenn der Schiffbau und sonstige Schiffsbeschaffungsmaßnahmen nicht konform zur Entwicklung der Hanse laufen.
Wichtig bei der ZL-Variante ist natürlich auch, dass in allen Städten Kontore gebaut werden und Kontorsverwalter (KV) eingestellt werden. Das hat natürlich den Vorteil, dass du eine konstante Versorgung deiner Städte gewährleisten kannst. Der KV verkauft täglich einmal die Waren aus dem Kontor an die Stadt und kauft die in der Stadt produzierten Waren auf. Sicherlich funktioniert die Versorgung auch ohne KV, hat jedoch den Nachteil, dass der Autokonvoi nur einmal, nämlich während der Liegezeit im Hafen mit der Stadt handelt, oder du mußt den Handel manuell gestalten, damit du deine Städte optimal versorgen kannst.
Wenn du alle Features von PII nutzen willst, wirst du nicht umhinkommen, soviel wie möglich an Vorgängen automatisch ablaufen zu lassen. Wen du dich mal eingehender mit der Savegame-Analyse beschäftigst, wirst du merken, dass die Cracks eine Fertigstellungsrate bei Betrieben von weit über 200! Betrieben pro Monat erreichen. Das wäre nicht möglich, wenn nicht Versorgung und Handel automatisch ablaufen würden!
Da war ja noch eine Zweite Frage: Die KI handelt natürlich auch weiterhin mit den Städten. So kann es eben vorkommen, dass von deinen gelieferten Waren, die eigentlich ausreichen sollten um die Stadt bis zum nächsten Anlegen des Autokonvois zu versorgen, noch Restbestände im Lager sind, oder aber Waren, die in der Stadt produziert werden von der KI aufgekauft werden. Da kommen wir dann wieder zum Stichwort Mengenausgleich, aber das ist ein anderes Thema.